Global Workplace Report 2021 

Widersprüche in den Antworten von Führungskräften, operativen Abteilungen und Mitarbeitern deuten darauf hin, dass EX im Unternehmen eine wichtigere Position einnehmen muss, um das zu bieten, was Mitarbeitern wichtig ist, und um so die Geschäftsergebnisse zu steigern.

Das Mitarbeitererlebnis (EX) – die Art und Weise, wie Mitarbeiter das Unternehmen wahrnehmen und darüber denken, basierend auf ihren individuellen und kollektiven Interaktionen mit Kunden, Führungskräften, Kollegen und dem gesamten Arbeitsumfeld – gilt in vielen Unternehmen noch nicht als strategisches Unterscheidungsmerkmal. Diejenigen, die ihre Arbeitsplatzstrategien vorangetrieben und optimiert haben, sind mit ihrer aktuellen EX-Kompetenz weitaus zufriedener. Ein Fokus auf EX und Wohlbefinden führt zu greifbaren Ergebnissen, insbesondere bei der Verbesserung der Work-Life-Balance, Mitarbeiterzufriedenheit, Gesamtproduktivität und dem Geschäftswachstum.

Wohlbefinden löst die Produktivität als wichtigsten Faktor für die Veränderung von Arbeitsplatzstrategien ab. In unseren Umfragen gaben fast zwei Drittel der CHROs an, dass sich seit Beginn der Pandemie das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter verschlechtert hat, und viele Unternehmen haben Mühe, Burnout bei Mitarbeitern zu verhindern und kämpfen mit Höchstarbeitszeiten. Unternehmen glauben, dass sich das Arbeitsumfeld und die Systeme zur Unterstützung der Arbeitsumgebung seit der Pandemie verbessert haben – aber die Stimmung unter Mitarbeitern erzählt eine andere Geschichte. Nur 23,1 % der Mitarbeiter sagen, dass sie sehr glücklich bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber sind.

Die meisten Unternehmen müssen ihre Bemühungen in den Bereichen Technologieförderung, Mitarbeitereinbeziehung und Wohlbefinden verstärken. Die Analyse von Daten in den Bereichen Arbeit, Belegschaft und Arbeitsort bietet Einblicke darin, wo Änderungen und Verbesserungen erforderlich sind, um Mitarbeitern eine Atmosphäre zu bieten, die ihre Bedürfnisse erfüllt.

Unsere Studie zeigt, dass führende Unternehmen ihre Digitalisierungsstrategien vorantreiben, um EX- und CX-Kompetenzen zu erweitern und Geschäftsergebnisse zu stärken.

Cloud und Cybersicherheit sind die wichtigsten Technologietools zur Unterstützung von Arbeitsplatzstrategien. Unternehmen, die ihre Cloud-Technologien optimieren, sind jedoch in der Minderheit, und viele sehen sich daher mit Geschäftsrisiken konfrontiert.

Das Fehlen firmeninterner Kompetenzen hindert viele Unternehmen daran, das Maximum aus ihren Technologieinvestitionen zu holen und dadurch EX, CX und die Gesamtleistung zu verbessern. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen gibt an, dass sie ihre IT-Sicherheit vollständig überdenken mussten, um Hybrid- und Remote-Arbeit zu ermöglichen, und Managed Services werden immer öfter in Erwägung gezogen.

Schlüsseltechnologien werden nach wie vor spärlich eingesetzt. Technologie und die Digitalisierung der Mitarbeiterunterstützung gehören zu den fünf wichtigsten Faktoren für Arbeitsplatzstrategien, doch die Umsetzung geht langsam vor sich. Führende Unternehmen sind bei der Verwendung von Workplace Analytics, Workflow-Management-Software und Unterstützung durch künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) bereits viel weiter.

Um Arbeit technologisch zu unterstützen und optimieren, müssen Unternehmen die Technologie selbst, das Netzwerk mit seiner zugrunde liegenden Infrastruktur und vor allem die Bedürfnisse und Profile der Mitarbeiter berücksichtigen, die all das tagtäglich nutzen.

Der moderne Arbeitsplatz ist nicht länger ein fester Ort, sondern kann sich überall befinden. Die rasanten Veränderungen bei der Arbeitsplatzgestaltung im letzten Jahr haben gezeigt, dass Remote-Arbeit in den meisten Branchen und Regionen realisierbar ist. Aber die Arbeit im Homeoffice ist eigentlich die am wenigsten bevorzugte Option unter Mitarbeitern – die meisten wünschen sich die Möglichkeit, zumindest einen Teil ihrer Zeit vor Ort im Büro zu arbeiten.

Die diesjährigen Daten zeigen, dass der Trend weg von der Arbeit in Büros oder Fabriken hin zu Remote-Only- oder Hybridmodellen weniger stark ist, als vielfach vorhergesagt wurde. Das bedeutet, dass Unternehmen es einer vielfältigeren Belegschaft ermöglichen müssen, sich über verschiedene Umgebungen hinweg zu vernetzen, zusammenzuarbeiten und produktiv zu sein – und allen Mitarbeitern die gleiche Erfahrung zu bieten –, und gleichzeitig agil bleiben müssen, um zukünftige Arbeitsplatzmodelle auf sich wandelnde Bedürfnisse auszurichten.

Der persönliche Kontakt ist jedoch nach wie vor wichtig. Er ist wertvoll für den Aufbau eines Team-Gefühls, für die Stärkung der Kundenbeziehungen und für den Aufbau sozialer Kontakte bei der Arbeit. Um dies zu unterstützen, richten rund zwei Drittel der befragten Unternehmen Video-Conferencing, Räume für Video-Collaboration und mehr Räume für Teamwork vor Ort ein.

Wenn Unternehmen die Dynamik hinter der Frage verstehen, wo, wann und wie Menschen arbeiten möchten, können sie Arbeitsplätze schaffen, die Mitarbeitern die Flexibilität verleihen, von überall aus zu arbeiten, und gleichwertige Benutzererlebnisse für alle Arbeitsstile zu gewährleisten.